Montag, 26. April 2010

Die Asche und ich

Asche Teil 1

Ich habe mit dem Fliegen "eigentlich" nichts zu tun. "Eigentlich", weil ich einige Male zu Workshops im College of Piping nach Glasgow geflogen bin und für einen Job nach Rimini geflogen wurde und sogar einmal in einer über Norddeutschland kreuzenden Boeing musiziert habe. Aber ich war noch nie auf den Kanaren oder den Balearen, und ich werde auch wohl nie meine Verwandschaft in den USA oder meine Freunde in Australien besuchen.

So hat mich die Asche des Eyjafjallajökull (lernen Sie hier wie man das ausspricht) halbwegs kalt gelassen, betraf Sie doch alle anderen, nur nicht mich.

Dachte ich. Ich hatte aber ein Engagement am Samstag, den 17.4. im Funkhaus des NDR im Rahmen eines Orgelkonzertes der berühmten Welte-Funkorgel. Die Organistin Jean Martyn aus England konnte natürlich nicht kommen. Nicht per Flugzeug, nicht per Kanaltunnel und nicht per Fähre.

Man hatte mich nicht informiert - so dachte ich, die Kollegin sei wohl schon vor dem großen Verkehrsinfarkt gekommen. Am Vorabend im Hotel kam dann die Nachricht, Jean könne nicht kommen, aber man habe gleichwertigen Ersatz engagieren können - den Niederländer Leon Kuijpers. Dieser erwies sich dann als liebenswerter Kollege und ausgezeichneter Musiker, der die Probe zu einem Kinderspiel und das gemeinsame Konzert einen großen Erfolg werden ließ.

Ich hoffe, demnächst einige Fotos für meine Galerie zu bekommen.

Heute erfuhr ich dann per Email aus Hamburg, dass das Konzert mit Jean Martyn im nächsten April inclusive meiner Mitwirkung nachgeholt werden soll. Hoffen wir auf ruhige Vulkane...

Asche Teil 2

Am Wochenende 24./25.4. fand in Karlsruhe die jährliche Piping Competition statt - ein prestigeträchtiges Event, an dem ich trotz vollem Terminkalender zumindest am Sonntag teilnehmen konnte. Ganz besonders freute ich mich auf das "Recital" (Konzert) der Wettbewerbsrichter, zweier hochkarätiger Piper aus Schottland, das am Vorabend stattfinden sollte. Ich wollte am Samstag nach meinem Job als Wedding Piper in Forchheim rechtzeitig zu diesem Konzert in Karlsruhe sein. Was dann keine Überraschung war, sondern drei Tage vor dem Termin bekannt wurde: Natürlich konnten aber die begehrten "Judges" aschehalber nicht kommen, und natürlich fiel das Recital aus, aber immerhin fand der Wettbewerb statt, nachdem man kurzfristig zwei bewährte Preisrichter aus Deutschland gewinnen konnte.

Für mich endete diese turbulente Aschewoche mit einem großartigen Erfolg: ich errang im wichtigsten Wettbewerb der "Advanced"-Klasse (Fortgeschrittene) den ersten Preis und spiele ab sofort in der "Oberliga" der Dudelsackspieler, bei den "Former Winners" - z.B. als nächstes bei den "Solos" (Wettbewerb der Solisten) der Highland Games in Xanten (20.6.) und Machern (19.9.).